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Kommunikation im Medizinwesen (KIM)

Kommunikation im Medizinwesen (KIM) ist eine Anwendung der Telematikinfrastruktur (TI). Sie ermöglicht die sichere digitale E-Mail-Kommunikation der Leistungserbringer untereinander sowie mit Institutionen des Gesundheitswesens.

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Über Kommunikation im Medizinwesen (KIM) können u.a. elektronische Arztbriefe (eArztbriefe) und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) sicher übermittelt werden.

Die Nutzung dieses Kommunikationsweges ist grundsätzlich freiwillig. Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) müssen allerdings gesetzlich verpflichtend via KIM an die Krankenkassen übermittelt werden, d.h. sie benötigen einen KIM-Dienst.

Vorteile von KIM

Der vereinfachte intersektorale Informationsaustausch via KIM wird langfristig den Arbeitsalltag aller Beteiligten erleichtern. Durch die Ende-zu-Ende Verschlüsselung der versandten Daten sowie die elektronische Signatur sind Authentizität und Sicherheit der medizinischen Daten sichergestellt.

Gerade bei zeitkritischen Informationen läuft die Übertragung von Daten über den digitalen Weg  deutlich schneller ab als auf dem Postweg oder durch persönliche Überbringung durch den Patienten oder die Patientin. Um das Ausmaß zu verdeutlichen: Mithilfe der verschlüsselten Kommunikation können die jährlich circa 150 Millionen verfassten Arztbriefe digital verschickt werden.

Voraussetzungen

Um KIM nutzen zu können, müssen Ärzte sich bei einem von der gematik zugelassenen KIM-Anbieter registrieren. Nach den Spezifikationen der gematik wird jeder KIM-Dienst in das bestehende lokale Verwaltungssystem integriert. Dies vereinfacht den Austausch von Daten, da diese direkt aus dem gewohnten System versandt und empfangen werden können.

Außerdem brauchen Ärztinnen und Ärzte sowie andere Leistungserbringer einen elektronischen Heilberufsausweis, da sie Dokumente wie eArztbrief oder eAU vor dem KIM-Versand mit der qualifizierten elektronischen Signatur (QES) signieren müssen.

Da die Nutzung des KIM-Dienstes Veränderungen bei der internen Organisation mit sich bringt, müssen darüber hinaus Prozesse neu geplant und strukturiert werden.

Für die Anschaffung und Installation der benötigten Software und Geräte sowie für die Kosten, die für den Betrieb anfallen, werden Ärzte und Krankenhäuser vergütet.

Lesen Sie auch: KIM-Adressen im zentralen Verzeichnis finden

Aktueller Status (Februar 2024)

Einführung von KIM in Praxen

  • Die TI-Anwendung KIM hieß vormals KOM-LE, 2020 benannte die gematik die Anwendung um.
  • 2021 wurde KIM eingeführt.
  • Vor allem der Start der verpflichtenden eAU am 01.07.2022 führte dazu, dass sich ein Großteil der Praxen bei einem KIM-Dienst registrierte.
  • Immer mehr Praxen setzen KIM nun auch für die Kommunikation mit anderen Einrichtungen ein.
 

Einführung von KIM in Kliniken

  • Die TI-Anwendung KIM hieß vormals KOM-LE, 2020 benannte die gematik die Anwendung um.
  • 2021 wurde KIM eingeführt.
  • Vor allem der Start der verpflichtenden eAU am 01.07.2022 führte dazu, dass sich immer mehr Kliniken bei einem KIM-Dienst registrieren und ihre internen Prozesse überarbeiten.


Ausblick

  • Bisher können nur Dateien mit einer Größe von max. 25 MB inklusive aller Anhänge verschickt werden (KIM 1.0). Die Möglichkeit zum Versand größerer Dateien ist in Umsetzung bei den Herstellern (KIM 1.5).
  • Voraussichtlich ab Mai 2024 müssen an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Ärzte und Einrichtungen verpflichtend empfangsbereit für eArztbriefe über KIM sein – der konkrete Termin in abhängig vom Inkrafttreten des Digitalgesetzes (DigiG).
  • KIM soll 2024 durch einen sicheren Chatdienst ergänzt werden, den sog. TI-Messenger (TIM).
  • Darüber hinaus ist auch ein Dienst für Videochat im Gesundheitswesen (VIM) geplant.
 

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